Verfahren

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Die tiefenpsychologisch fundierte (psychodynamische) Psychotherapie gehört zu den Psychotherapieverfahren, die in Deutschland, neben der Verhaltenstherapie und der Analytischen Psychotherapie, als wissenschaftlich fundierte Verfahren anerkannt und von der Krankenkasse bezahlt werden. Sie beruht auf den Grundlagen der Psychoanalyse, ihre Wirkung auf ein großes Spektrum an psychischen Erkrankungen ist nachgewiesen.

Das Wort "Tiefe" weist sowohl auf die Tiefe des Unbewussten (unbewusste Konflikte, Wünsche) als auch auf die Tiefe der Zeit (Einflüsse aus Kindheit und Jugend).

Unbewusste Konflikte aus früherer Zeit können Denken, Fühlen und Handeln heute derart beeinflussen, dass psychische Störungen verursacht werden. So entstehen Beschwerden, die man sich nicht erklären kann.
Weitere Ursachen für psychische Erkrankungen können negative Erfahrungen in den ersten Lebensjahren sein. So wird die Entwicklung von Fähigkeiten, die wir Menschen für die Auseinandersetzung mit der Umwelt und für befriedigende Beziehungen mit anderen benötigen, beeinträchtigt, wodurch Schwierigkeiten im Alltag und psychisches Leid entstehen. Auch ein unbewältigtes traumatisches Ereignis im Laufe des Lebens kann psychische Beschwerden auslösen.

In der Therapie werden u. a. unbewusste Zusammenhänge geklärt, Ursachen für Beschwerden werden verständlich. Man lernt sich selbst besser kennen und arbeitet gemeinsam an Lösungen oder Fähigkeiten. Eine traumatische Erfahrung wird bearbeitet, so dass sich eine Besserung der Beschwerden oder Heilung einstellen kann.

Die Therapie erfolgt im Sitzen, einander zugewandt. Normalerweise dauert eine Sitzung 50 Minuten und Sitzungen finden in der Regel einmal wöchentlich statt. Die Anzahl der Sitzungen richtet sich nach dem Krankheitsbild. Die Ziele der Behandlung werden vorher transparent besprochen und im Verlauf gemeinsam überprüft. 

Psychotraumatherapie

In die psychodynamische Behandlung können bei Bedarf traumatherapeutische Verfahren integriert werden, z. B. EMDR (Eye Movement Desensitization & Reprocessing) und PITT (psychodynamisch-imaginative Traumatherapie). Dieses Vorgehen ermöglicht eine anhaltende Stabilisierung und Verarbeitung (Integration) des Erlebten mit Rückgang der psychischen Beschwerden.